Diesen Samstag, den 14.05.2022, war ich mit einem Partei-Infostand und einer Partei-Flagge beim Global Marijuana March in Freiburg. Der Global Marijuana March ist eine weltweit stattfindende Protest-Aktion, die auf die Legalisierung von Cannabis als Droge aufmerksam machen möchte.
Auch die Partei der Humanisten fordert eine schnelle und unkomplizierte Legalisierung von Drogen, um der Stigmatisierung durch die Gesellschaft vorzubeugen und den Schwarzmarkt für Drogen und dem Verunreinigen von Drogen durch Dealer Einhalt zu gebieten. Nur wenn eine Droge reguliert werden kann, können Strukturen geschaffen werden, die Suchtprävention und den Weg aus der Sucht ermöglichen, was für mich einer der wichtigsten Gründe gegen eine (offensichtlich gescheiterte) Prohibition ist.
In Freiburg war dieses Jahr auch der Jugendrichter Andreas Müller, der in der Legalisierungs-Szene sowas wie ein Rockstar ist, weil er für viel Aufmerksamkeit sorgt und aktiv aus den Strafvollzugsbehörden heraus eine Legalisierung und Entkriminalisierung fordert. Als Richter lässt er hier seine eigenen Erfahrungen einfließen und bringt Juristisches Fachwissen mit in die Diskussionen ein.
Ich habe sehr viele interessante Gespräche geführt und nette Menschen aus der Szene getroffen. Ich hatte auch mit einem Holländer gesprochen, der ein Cannabis-Forum leitet und den GMM auf der Rückreise aus dem Urlaub besucht hat. Wir haben darüber gesprochen, wie unterschiedliche die Legalisierungs-Konzepte der verschiedenen Länder sind. Gerade da die Niederlande oft als positives Beispiel für eine funktionierende Legalisierungs-Politik genannt wird, war es interessant wie sehr sich die Niederländer jetzt funktionierende Konzepte aus Deutschland abschauen möchte. Also… Sobald es welche gibt.
Denn auch wenn die Ampel-Regierung, bestehend aus SPD, den Grünen und der FDP, bereits im Koalitionsvertrag eine klare Zusage zur Legalisierung von Cannabis gemacht hatten, wurde bisher weder eine schnelle Entkriminalisierung in Angriff genommen, noch ein Legalisierung-Konzept vorgestellt. Die verschiedenen Konzepte der Ampel-Parteien zur Bundestagswahl waren entsprechend weit auseinander und hier wurde, zumindest öffentlich, noch kein gemeinsam akzeptierter Weg gefunden.
Nach dem musikalischen Teil des Events, der durch verschiedene Rede-Beiträge und Infostände verschiedener Parteien und dem Hanfverband unterstützt wurde, war ein Demozug durch die Freiburger Innenstadt geplant. Mit 3 kleinen LKWs, jeder mit musikalischer Unterstützung, und mehr als 1000 Teilnehmern zogen wir durch die Straßen und haben auf die Kriminalisierung von zukünftig legalen Aktivitäten hingewiesen. Ich war mit der Flagge der Partei der Humanisten unterwegs und habe Flyer unserer Kernpositionen der Selbstbestimmung an interessierte Demonstrierende und Zuschauer verteilt. Insgesamt 2 Stunden waren wir unterwegs, bis wir wieder am Platz der Alten Synagoge angekommen sind und danach langsam Richtung Heimat aufgebrochen sind.
Die AfterShow-Party des Hanfverbands haben wir nicht mitgemacht. Uns war es wichtig zu zeigen, dass es sehr wohl auch politische Parteien gibt, die die Wichtigkeit einer Entkriminalisierung und Legalisierung von Cannabis sehen und proaktiv unterstützen. Das haben wir offensichtlich geschafft. Ich freue mich sehr auf das nächste Event. Das hatte mir während der Corona-Pandemie fast am meisten gefehlt.