Gestern am 24. Februar 2024 hatte ich die Gelegenheit in München bei der Demonstration für die Ukraine teilzunehmen und selbst auf der Bühne eine kurze Rede an die 5000 Menschen vor Ort zu richten. Der Anlass ist ebenso traurig wie ermutigend. Der unrechtmäßige Angriffskrieg gegen die Ukraine jährte sich gestern bereits zum zweiten Mal. Im Februar und März 2022 war es schwer einen Experten zu finden, der nicht gesagt hatte, dass die Ukraine nur kurz durchhalten wird. Dennoch haben es die Ukrainer und Ukrainerinnen geschafft sich zwei Jahre gegen den Aggressor Putin zu wehren.
Das gelang vor allem auch durch die Unterstützung des Westens. Doch die wird immer ungewisser. Während Deutschland ständig monatelang über die Freigabe einzelner Waffenlieferungen spricht, wird in den USA vielleicht im November der Präsident wiedergewählt, der erst vor kurzem gesagt hat, dass er ein NATO-Land das nicht ausreicht in Verteidigung investiert, nicht beschützen würde. Im Gegenteil. Er würde den Aggressor sogar ermutigen zu tun „whatever the hell you want“.
Das habe ich als Anlass genommen meine Rede nicht nur an die Ukrainer und Ukrainerinnen zu richten, die sich an diesem Samtag auf dem Marienplatz in München versammelt haben, sondern auch zu den Europäern und Deutschland zu sprechen. Wir müssen als Europa wehrhaft sein und brauchen ein Zeichen der Einheit und der Stärke, wie es z.B. eine gemeinsame europäische Armee sein kann. Wir müssen als Europoa stärker gemeinsam auftreten und die wirtschaftliche Macht der Europäischen Union mit der Wahrhaftigkeit der Mitgliedsstaaten vereinen. Nur gemeinsam können wir weiterhin auf unserem Kontinent ein Klima des Friedens bewahren und Angreifer abschrecken.
Vielen Dank an Valentyna Starenka und mucraine für die Gelegenheit, die freundlichen Worte und die Organisation dieser tollen Veranstlatung. Wir stehen auch weiterhin an der Seite der Ukraine!
Hier meine Rede:
Die Ukraine kämpft; nicht nur für ihre eigene Unabhängigkeit, sondern auch für die Demokratie des gesamten Westens, das steht fest. Sie kämpft auch für den Frieden, den die Europäische Union hart erkämpft und unserem Kontinent geschenkt hat. Ein Frieden der jetzt bewahrt werden muss. Die Ukrainer und Ukrainerinnen, die sich dieser Situation zuhause stellen oder hier um Hilfe und Asyl bitten, haben nicht weniger verdient, als unseren größten Respekt und alle Mittel, die notwendig sind, dass die Ukraine als Siegerin aus diesem Krieg hervorgeht. Genau. Hören Sie zu Herr Scholz. Die Ukraine muss gewinnen und darf nicht nur „nicht verlieren“. Der alte Mann im Kreml muss nicht pausieren, sondern er muss gestoppt werden. Die NATO und die Europäische Union müssen sich jetzt aufstellen und zum Beispiel mit einer gemeinsamen europäischen Armee ein Zeichen setzen. Wir stehen an einem Wendepunkt der Geschichte und haben in der Hand, ob unsere Kinder und Enkel weiterhin in einem Europa des Friedens leben können oder nicht. Und mal ehrlich: Wenn es dieses Jahr dazu kommt, dass ein Präsident in Amerika gewählt wird, der Europa nicht mehr schützen möchte, der einem Angreifer sagt „do whatever the hell you want“, dann müssen wir auch ohne die USA in der Lage sein als Föderales Europa uns, die europäische Demokratie und unsere Nachbarn zu schützen. Das ist alternativlos
Rede von Mario Caraggiu in München am 24.02.2024
Eine Aufnahme der Veranstaltung findet man auf der Youtube-Seite der NAFO München. Sonja Winkelmann, die stellvertretende Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein, und mich findet ihr ungefähr ab 1:26:35.
Es wird auch noch Zusammenschnitte der Reden für Social Media geben.
Ich habe außerdem versucht die Eindrücke des gestrigen Tages nochmal mit Bildern zusammen zu fassen: